Montag, 7. September 2015

2014.08.25 - 31 Simpson Desert Crossing

Nachdem mir in Darwin die Frau vom Touri-Informationszentrum die Simpson Desert mit den warmen Worten "fuck yeah, Simpson Desert, mate!!!" ans Herz gelegt hatte, waren wir nun nach mehreren Tausend Kilometern Fahrt endlich auf dem Weg dorthin. Die Frau vom Tourist Information Centre sollte auch absolut Recht behalten, es war einer der besten Trips, die ich in Australien gemacht habe. Über 1000 Fotos und Videos haben wir alle zusammen geschossen, was ja allein schon für sich selbst sprechen sollte^^
Außerdem wie viele Backpacker können schon von sich sagen, dass sie ein solches Abenteuer miterlebt haben? Sicherlich nicht viele, denn ich habe auch nicht viele Aussies getroffen, die jemals die Simpson Desert durchquert haben :)

Die Simpson Desert, die sich über die drei Bundesstaaten von Queensland, South Australia und Northern Territory erstreckt, ist übrigens mit 176.500km² die viert größte Wüste Australiens und die größte Sanddünenwüste der Welt die außerdem die längsten Sanddünen der Welt beherbergt. Zudem liegt unter der Wüste das große artesische Becken, welches eins der größten Drainage-Systeme der Welt ist. Das dort gespeicherte Wasser kommt an vielen Stellen in der Wüste in Form von künstlichen und natürlichen artesischen Brunnen an die Oberfläche.
Die bekannteste Stelle sind wohl die heißen Dalhousie Springs.

In den 60er und 70er Jahren witterte man den Reichtum und suchte hier in der Wüste nach Gas und Öl. Die damals angelegten Tracks durch die Wüste existieren noch heute und sind von gut ausgestatteten 4WDs noch immer zu befahren. Wir entschlossen uns für den bekanntesten Track, die French Line, die ohne Witz mit Sicherheit auf einem Reißbrett entstand, da sie schnurgerade und diagonal durch die Wüste führt.

Im Sommer wird es hier gerne mal über 50°C heiß und Sandstürme sind auch keine Seltenheit. Aus diesem Grund beschloss man 2008/2009 die Wüste für Reisende im Sommer komplett zu sperren um sie "vor sich selbst" zu schützen. Macht irgendwo auch Sinn, denn wenn einem bei 50°C das Wasser aus geht, ist man innerhalb eines Tages tot.

Wir waren allerdings recht gut vorbereit und im Winter dort. Von daher erwarteten wir keine größeren Probleme und hatten auch keine außer... Naja, lest einfach weiter - lol

© Christin & Steffen
Das letzte Stück geteerte Straße


Ziemlich coole Skulpturen am Erlunda Roadhouse

© Christin & Steffen




© Christin & Steffen

Auf unserem Weg in die Wüste passierten wir das Lambert Centre, welches das geographische Zentrum Australiens repräsentiert. Nun fehlt wirklich nur noch ein letzter Punkt an dem ich noch nicht war und das ist der nördlichste in Cape York :-) 





Wir waren genau zur richtigen Jahreszeit unterwegs um jede Menge coole Wildblumen zu sehen :-) Echt verrückt, da fährt man tagelang durch staubige Einöden und gerade in der Wüste selbst sieht man dann wieder Blümchen^^

© Christin & Steffen

© Martina Hermann

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen
Teilweise echt nicht so leicht zu erkennen der Track 


Feuerholz brauchten wir definitiv, denn nachts wurde es echt kühl. Außerdem sitzt und chillt es sich am Feuer besser :-) Vor allem wenn man Wolfe Creek in der menschenleeren Wüste schaut, haha :-D Die Mädels konnten irgendwann nicht mehr und so zogen nur Steffen und ich den Film bis zum Ende durch und waren am dann doch etwas verstört. Steffen, ich sage nur "Head on a Stick" :-D :-D

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen


Die Grenze zu Südaustralien, nun bin ich hier auch schon das zweite Mal, haha




© Christin & Steffen
Einer der sommerlichen Sandstürme, ziemlich verstörend wenn ich ehrlich bin. Ich wollte den nicht auf mich zukommen sehen :-O 

© Martina Hermann
Noch ein letztes Mal auftanken am  Mount Dare Hotel. Definitiv mit $2,45/l der teuerste Sprit den ich je gekauft habe.
Hier haben wir dann auch unsere vorgeschriebenen Sandflaggen angebracht. Christin und Steffen waren natürlich super ausgestattet, aber ich musste mich mal wieder provisorisch behelfen und baute kurzerhand eine "Sandflagge" aus einem Metallrohr und einem Arbeitsshirt :-D :-D Ziemlich kosteneffizient würde ich sagen, da eine Sandflagge im Shop hier $150 kostete... Was für ne Abzocke.
Außerdem liehen uns hier noch ein Satellitentelefon aus, das man in Birdsville wieder abgeben konnte. Auch wenn wir nicht die Einzigen in der Wüste sein sollten: Sicher ist sicher.

© Martina Hermann

© Martina Hermann

Nächster Stopp waren die Ruinen von Bloods Creek




Mit Getriebesand läuft so ein Getriebe viel geschmeidiger ;-)


© Christin & Steffen



© Christin & Steffen


Die letzte Chance noch einmal Wasser nachzufüllen, bevor es in die Sanddünen geht


Als nächstes ging es zu den eingangs bereits erwähnten Dalhousie Springs. Total tolle heiße Quellen in denen wir mehrfach schwimmen waren. Super angenehm bei der Kälte die hier Morgens und Abends herrscht.

Ladungssicherung vom Feinsten, hinten auf dem Ute stehen und zwei große Heizstrahler festhalten und das auf einer Schotterpiste - lol

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen



© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen


© Martina Hermann


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen
Steffen und ich konnten es uns absolut nicht nehmen lassen in der flachen Ebene zwischen zwei Dünen ein kleines Rennen zu fahren, haha :-D :-D

Ein Hügel, über den man absolut nicht drüber fahren musste. Aber wen stört's :-P

© Christin & Steffen
Eine der vielen unabsichtlich angelegten "Oasen" hier. Als damals hier nach gas und Öl gesucht wurde, bohrte man unzählige Löcher um zu sehen, was man in der Tiefe finden konnte. Dummerweise konnte man die Löcher nicht jedes Mal wieder komplett verschließen und so sprudelt bis heute das Wasser aus dem großen artesischen Becken an die Oberfläche.

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen
Der offizielle Beginn des Simpson Desert Nationalpark 

© Christin & Steffen
Ein einsames Emu in der Wüste 


© Christin & Steffen


Die Sterne sind über der Wüste einfach nur atemberaubend schön

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Auf einer der Dünen wollte ich dann auch mal schön die seitlich gestellten Reifen durchdrehen lassen um soviel Sand in die Luft zu schleudern wie möglich. Idiotischerweise habe ich aber vorher nicht die Fenster zu gemacht und so flog die Hälfte des Sandes meiner Mutter ins Gesicht. Das halbe Auto war voll, aber ich konnte nicht mehr vor Lachen. Sorry, Mama :-)


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Bevor man über eine Düne fährt, sollte man immer per Funk durchgeben in welche Richtung man unterwegs ist und fragen ob entgegenkommende Fahrzeuge unterwegs sind, da man absolut nicht über die Dünen hinüber sehen kann. Dieser Herr unter diesem Text hatte Probleme eine Düne hinauf zu kommen und ließ so viel Luft aus den Reifen, dass dieser auf halbem Weg nach oben von der Felge fiel...
Ein super Tipp von ihm war, dass man in einem solchen Fall einfach Deo oder ein anderes, brennbares Gas in den Reifen sprühen und anzünden soll. Die Explosion lässt dann den Reifen wieder an die Felgenränder springen, sodass man dann mit dem Kompressor weiterarbeiten kann. Man muss sich halt zu helfen wissen, wenn man keine Werkzeuge dabei hat um einen Reifen richtig aufzuziehen :-D


Hier an diesem Bohrloch hatten wir mit Sicherheit eine halbe Stunde lang Spaß daran einfach Steinchen in das Rohr hinein zu werfen. Sie fielen unglaublich tief und landeten am Ende in einer Flüssigkeit. Vermutlich Wasser, aber wer weiß, vielleicht ja auch Öl?!^^
© Christin & Steffen



Ein weiteres, 2,5km tiefes Bohrloch. Total verrückt, wie tief die damals schon gebohrt haben. Selbst heute ist das tiefste von Menschenhand geschaffene Bohrloch "nur" 12.262m tief und kratzt noch nicht einmal am Ende des äußeren Erdmantels.

© Christin & Steffen






© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen


Eine der vielen Salzebenen zwischen den Dünen



© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

lol

© Christin & Steffen


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Der Typ im unteren Video war einfach der Hammer, er versuchte wie ein Berserker diese Düne hochzubrettern und dachte nicht im Traum daran einfach mal seinen Reifendruck zu reduzieren. Wir fühlten uns aber durchaus gut unterhalten xD


Und nochmal schön mit dem richtigen Reifendruck und ohne Hardcoregeschaukel :-P

Wie am Anfang des Beitrags bereits erwähnt, erstreckt sich die Simpson Desert ja über drei Bundesstaaten. Wie könnte es anders sein, gibt es natürlich auch ein Monument hier am sogenannten Poeppel Corner an dem sich die drei Bundesstaaten treffen.
Im Bild unter diesem Text stehe ich zum ersten Mal in drei Bundesstaaten gleichzeitig^^

© Christin & Steffen

Mausi durfte natürlich auch mal :-)



© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Verkackt - lol :-D 

Endlose Weiten

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Das letzte "Hindernis" war dann die Big Red, die höchste aller Sanddünen am östlichen Ende der Wüste. Mir wurde bereits auf dem Weg gesagt, dass der Hauptweg "a total mess" sei, da es jeder versucht und kaum jemand hier hoch kommt. Blöderweise gehörte ich nach gefühlten 10 Versuchen auch zu den Verlierern. Ich bin mit dem Reifendruck am Ende bis auf 10 bar hinunter gegangen, aber selbst mit Vollgas und jeder Menge Anlauf geriet das Good Old Girl immer ein paar Meter vor dem Ziel außer Puste. Sie ist halt schon etwas älter und hat keinen Turbo, daher hat sie einfach irgendwann nicht mehr genug Drehmoment um die platten Reifen im Sand zu drehen... Ich wette Christin und Steffen hätten es geschafft, aber nachdem sie gesehen haben, wie ich dort hoch geschaukelt bin, haben sie zu Recht dankend abgelehnt :-D


Und nochmal mit noch mehr Anlauf - lol


© Christin & Steffen

© Martina Hermann


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

Abspacken, woohoo :-D :-D :-D


© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen

© Christin & Steffen
 Ich bin Nissan, Schrott auf Rädern - lol
Die Aussies sind manchmal echt die Besten :-D

© Christin & Steffen

"+- 7.000???" fragt ihr euch? Ja, zu den jährlichen Birdsville Races finden sich hier tausende Besucher ein, die danach so schnell wieder verschwinden, wie sie gekommen sind

Ein alter, deutscher Militärtruck, der hier nun als Bergungsfahrzeug eingesetzt wird. Das Teil ist so riesig, dass es absolut nichts aufhalten kann und das Stahlseil der Winde ist so dick wie meine Handgelenke :-D Deutsche Qualität eben :-P
Eine Extraktion aus der Wüste kostet übrigens mehr als $10.000 Dollar, weshalb viele ihre liegen gebliebenen Wagen einfach dort lassen. Definitiv ein gutes Geschäft für den Schrotthändler hier, denn gesehen haben wir kein einziges Fahrzeug auf dem Weg. Er holt sie wahrscheinlich einfach alle rein und verkauft dann die Teile.



Sorry, es gibt ja noch ein Problem zu berichten... Blöderweise sah ich auf dem Weg von der Big Red nach Birdsville, wie meine Roobar seltsam herumwackelte. Ich dachte erst an nichts Schlimmes, aber nachdem ich unters Auto gekrochen war, sah ich die Bescherung. Es hatte einen Teil des vorderen Rahmens auf der Big Red zerrissen. Keine Chance das zu reparieren ohne den halben Wagen auseinander zu nehmen und mit dem Schweißgerät anzurücken... Ich bekam schon wieder die Krise und musste auf dem Weg nach Mount Isa etwas vorsichtiger und langsamer fahren. Außerdem zeigte sich in der Wüste, dass der erst ein paar Wochen alte Kühler schon undicht war. Es war kein großes Leck, aber trotzdem inakzeptabel dafür, dass ich gerade erst $700 dafür hingeblättert hatte. Außerdem kann man ja dann auch nie wissen, wann und ob das Leck nicht einfach größer wird... Ich rechnete schon mit den schlimmsten Kosten, aber mehr dazu im nächsten Beitrag.

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