Freitag, 4. September 2015

2014.07.25ff Gibb River Road

Von Broome aus fuhren wir nun für ungefähr sechs Tage die berühmt berüchtigte Gibb River Road entlang. Seit 2000 hat sie allerdings ein gutes Stück ihrer Berüchtigtheit eingebüßt, da sie seit dem zweispurig und begradigt ist. Am Anfang jeder Saison ist sie sogar fast mit einem 2WD zu fahren, aber zum Ende der Saison hin verwandelt sie sich mehr und mehr in eine rumpelige Wellblechpiste.
Vor der Begradigung war sie hingeben ein relativ anspruchsvoller 4WD-Track, der in seinen Ursprungsjahren seit der Fertigstellung 1956 als Transportweg für Rinder aus der Region heraus benutzt wurde. Von 1948 bis 1956 wurde das tiefgefrorene Fleisch jedoch zweimal täglich von der dortigen Glenroy Station per Flugzeug in das mehrere hundert Kilometer entfernte Wyndham geflogen von wo es dann in das ganze Land verteilt wurde. Da dies natürlich extrem teuer war und man insgesamt auch so viel Rindfleisch wie möglich in der Region produzieren wollte, genehmigte das Commonwealth 1948 den Bau einer "Straße" zwischen Derby und Wyndham. Die Gibb River Road war das Ergebnis dieser Bemühungen, die damals rund £714.000 verschlangen.

Entlang der GBR gibt es jede Menge Schluchten, Wasserfälle und andere Highlights zu sehen und insgesamt war die GBR der beste Start, den meine Mutter in Australien haben konnte. Definitiv eine gute Touristenroute und jeder, der sie nicht fährt, hat, um es kurz und schmerzlos zu machen, etwas verpasst.

Vor dem Start der GBR fuhren wir noch nach Derby, aber etwas wirklich Interessantes gab es hier nicht zu sehen und somit ging es danach direkt weiter zum Boab Prison Tree kurz vor dem Anfang der GBR. Hier wurden in den 1980er Jahren angeblich Aboriginals, die auf dem Weg in ein Gefangenenlager in Derby waren, eingesperrt.
Wir hätten zwar beide auch gerne die Horizontal Waterfalls gesehen, aber mein Geld wurde langsam knapp und mehrere hundert Dollar für eine Attraktion auszugeben, war mir dann doch zu blöd.



Thumbs up fürs Plumpsklo :-D

Der Beginn der Gibb River Road

Reifendruckanpassung für die Schotterpiste

Eine einzelne Blüte im sonst komplett verdorrten Gras

Unsere erste Nacht verbrachten wir an einem Fluss etwa eine Stunde Fahrt in die GBR hinein.
Hier trafen wir einen älteren Aussie, der einmal im Jahr für ein paar Wochen bis Monate alleine durch Australien reist und seine Frau einfach zu Hause das Haus putzen lässt. Wahre Liebe ist das. Die Arme... :-D :-D


Unser erster richtiger Stop am nächsten Tag war dann die 3.5km lange Windjana Gorge, die vom Lennard River über Millionen von Jahren in das Napier Gebirge gefressen wurde.
Hier haben wir beide auch unsere ersten Krokodile gesehen. Zugegebenermaßen waren es "nur" Süßwasserkrokodile, aber anlegen sollte man sich mit ihnen trotzdem nicht.



Da geht's hindurch^^









Crocs!!! :-O - lol









Durchaus echt interessant die ersten Krokodile zu sehen, aber anderseits bedeutet dies nun auch, dass man nicht mehr einfach ins Meer oder einen Fluss springen kann, sondern man immer auf der Hut sein muss.

Ein paar Kilometer weiter besuchten wir dann den sogenannten Tunnel Creek. Wie der Name bereits vermuten lässt, hat hier ein Bach einen 750m langen Tunnel durch den Felsen gefressen.
Ohne nass zu werden kommt man hier nicht durch und somit zogen wir uns erst einmal ein paar alte Schuhe an. Nach dem Mittagessen ging es dann in den Tunnel hinein, bis ans Ende und wieder zurück. Richtig cool :-)
Am Ende unterhielten wir uns noch mit einem Tourguide und es stellte sich dann heraus, dass ein paar Stunden vorher jemand beim Durchwaten auf ein Krokodil getreten war und somit definitiv welche im Tunnel sein mussten. Wow, doch leicht verstörend, denn wenn man ihnen auf den Kopf tritt, rasten selbst die kleinen Süßwasserkrokodile schonmal aus und beißen einem den Fuß an :-O
Das war aber noch nicht genug und jemand anderes meinte dann noch eine riesige Schlange im Wasser gesehen zu haben. Naja, gut, dass wir bereits durch waren und nicht vorher davon wussten :-D

Der Eingang








Keine Ahnung wie nen Baumstamm hierher gekommen ist. Vermutlich eine verrückte Flashflood

Eine Lichtung ungefähr in der Mitte




Wundervolles Outfit, nicht wahr? :-D






Am anderen Ende




Auf dem Weg zu unserem nächsten Schlafplatz fanden wir dann noch den folgenden, kleinen Kerl^^
Solche Terminenhügelfiguren gibt es hier im Norden übrigens ziemlich oft.



Blüten zwischen sonst komplett verdorrten Blätter... Verrückt^^



Nächster Halt am nächsten Tag: Die Lennard River Gorge
Sie war zwar keine Enttäuschung, aber auch nicht wirklich das Highlight der GBR






Danach ging es weiter zur Bell Gorge, die dann wieder um einiges besser war und auch zum ersten Mal richtig zum Schwimmen einlud :-)




Eine Bergziege ;-)












Auf dem Weg zum Schlafplatz mussten wir dann noch etwas Müll entsorgen und fanden doch tatsächlich das folgende Gestell... Wir haben fast überlegt es mitzunehmen, aber haben uns dann doch dafür entschieden beim guten, alten Kackspaten zu bleiben :-D :-D


Erstes Ziel am nächsten Morgen war die Adcock Gorge, bei der man gut von ein paar Felsen ins Wasser springen konnte. Leider hat das mit dem Fotomachen nicht so wirklich geklappt xD










Hier sieht man nur noch den Splash, aber man kann sich vorstellen, von wo ich gesprungen bin


Danach ging es zur Galvan's Gorge, einer meiner Favoriten hier. Es gab ein Schwungseil und das Schwimmloch war insgesamt auch nicht schlecht :-)
Sogar ein paar Felsmalereien der Aboriginals konnte man hier sehen. Wir hätten sie fast nicht gesehen, aber eine Gruppe Aussies wies uns freundlicherweise darauf hin :)

Man oh man, das Auto ist echt weit gereist. Wir haben uns nachher mit den Besitzern unterhalten. Die sind schon durch die halbe Welt mit ihrem Jeep gereist und verschiffen den jedes Mal. Echt mal wieder total verrückt^^






Das war dann wohl nichts... EPIC FAIL, haha :-D :-D :-D


Auf dem Weg zu meiner Lieblingsgorge, der Manning River Gorge, musste dann erst einmal Trinkwasser nachgefüllt werden.



Danach ging es dann aber auch direkt weiter auf Erkundungstour durch die Gorge zum Manning Gorge Waterfall am Ende. Hierzu musste jedoch erst einmal ein Fluss überquert werden^^












Da es leider schon 16 Uhr war, mussten wir schnellstmöglich wieder zurück gehen, damit wir nicht von der Dunkelheit eingehohlt werden würden. Da es hier echt super war, entschlossen wir uns kurzerhand auf dem Campingplatz direkt auf der anderen Seite des Flusses zu übernachten und dann am nächsten Tag noch einmal wieder zu kommen. Dies war eine der furchtbarsten Nächte überhaupt bisher. Es war unfassbar warm und schwül und beinahe unmöglich in dem Backofen namens Auto zu schlafen. Wie dem auch sei, wurden wir dann zumindest am nächsten Morgen direkt von einem Känguru begrüßt und hatten einen super Tag. Ich bin später noch mit einem Aussie aus Darwin, der sich später als Allgemeinmediziner heraus stellte und sich noch als recht hilfreich erweisen sollte, von ein paar Klippen gesprungen. Das hat echt Spaß gemacht!
Wir tauschten Nummern aus und beschlossen uns in Darwin noch einmal zu treffen. Leider reisten sie in die andere Richtung der GBR.


Mutter im Grashalm-Kampfmodus^^




Savio und ich springen von der Klippe^^





Ich unterhielt mich hier auch noch einmal mit dem selben Tourguide, mit dem wir schon bei Tunnel Creek gesprochen hatten und fragte ihn, ob sich der riesen Umweg zu den Mitchell Falls lohnen würden. Er stellte mir eine Gegenfrage: "Ist das Auto das Du fährst gemietet oder deins?". Ich sagte ihm, dass es meins se, woraufhin er sagte, dass er selbst nicht mehr hoch führe und ich besser auch nicht hoch fahren solle, da die "Straße" eine Katastrophe wäre und "jedes Auto in seine Einzelteile zerlegt". Schade, aber wir haben es dann nicht gemacht, da der Umweg auch mehrere hunderte Kilometer gewesen wäre.

Unser nicht wirklich letzter Stopp auf der Gibb River Road, aber zumindest der letzte für diesen Blogeintrag war dann die Barnett River Gorge. Es gab noch viele kleinere Stopps, aber nicht alles ist wirklich erwähnenswert.





Tausende von Flughunden





Abends fuhren wir dann einen kostenlosen Campingplatz an, der ziemlich weitläufig war. Es war weit und breit niemand in Sicht. Als ich dann los zog um Feuerholz zu sammeln, traf ich ein paar hundert Meter entfernt eine Gruppe Aussies wieder, die wir schon vorher ein paar Mal getroffen hatten. Sie luden uns glatt zu sich ein und somit verbrachten wir die Nacht und den nächsten Morgen mit ihnen. Echt super nette Menschen, die schon so ziemlich alles Verrückte in Australien durch haben. Die Canning Stock Route ist dabei auch nur die Spitze des Eisbergs, haha^^



Blöderweise hatten wir am nächsten Morgen dann einen Platten. Eine Schraube steckte im Reifen...
Ich habe den Ersatzreifen klar gemacht...



... und habe meine Mutter die ganze schwere Arbeit machen lassen, während ich mich schön zurück gelehnt und Fotos gemacht habe :-D :-D :-D


Ein gecrashtes Auto eines anderen Backpackers. Das musste erst vor höchstens ein paar Tagen passiert sein, da alles noch frisch war. Sogar Lebensmittel lagen noch herum. Ich zwackte eine Pfeffermühle ab. Sonst war aber schon alles Interessante geplündert. Es war derselbe Motor den ich hatte und ich brauchte noch ein paar Ersatzteile, aber naja, was solls. Ist schon so schade genug für die armen Menschen hier so das Ende ihrer Reise zu finden :-(


Später am Tag überquerten wir noch den größten Fluss entland der GBR, den Pentecost River.


So, das war die Gibb River Road. Ich hoffe euch hat es halbwegs gefallen, denn der nächste Beitrag liegt auch noch auf der GBR, verdient aber einen eigenen Beitrag. Stay tuned...

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