Sonntag, 6. September 2015

2014.08.14ff Kakadu Nationalpark

Von den Krokodilen des Adelaide Rivers ging es nun zu einem weiteren UNESCO Weltkulturerbe und dem mit knapp 20.000km² größten Nationalpark in Australien, dem Kakadu Nationalpark.
Seltsamer- und traurigerweise gibt es im Park eine der produktivsten Uranminen der Welt, die Ranger Uranium Mine. Obwohl es von offizieller Seite heißt, dass die Mine keine Gefahr für den Park und/oder die lokalen Aboriginals gäbe, berichten andere Publikationen davon, dass hier zum Beispiel jeden Tag 100.000 Liter verseuchtes Wasser ins Grundwasser unter dem Park geraten. Ziemlich heftig für eine tägliche Rate. Wer mehr wissen möchte, kann sich den Wikipedia Artikel hierzu anschauen. Das Traurigste an der Sache ist aber, dass Australien selbst außer einem Forschungsreaktor nahe Sydney gar keine Atomkraftwerke hat und somit kein Uran benötigt. Es wird also nur zum Export abbaut und man setzt quasi sein eigenes Land aufs Spiel um andere Länder mit spaltbarem Material zu versorgen. In meinen Augen ist das ziemlich dämlich, aber Australien bezieht nun mal den größten Batzen seines BIPs durch den Bergbau.

Wie dem auch sei, gibt es hier im Park neben unzähligen Felsmalereien der Aboriginals auch wieder einige Wasserfälle und Schwimmlöcher zu entdecken. Mit dem Schwimmen muss man hier aufgrund der latenten Krokodilgefahr aber immer vorsichtig sein. Diese werden zwar, wie in der Katherine Groge auch, mit Beginn der Trockenzeit durch die Ranger umgesiedelt, aber man kann sich nie 100%ig sicher sein.
Hier im Park hat sich übrigens außerdem mal wieder gezeigt, wie verrückt manche Australier sind. Es gibt hier eine Furt durch einen Fluss, der durch die Gezeiten seine Fließrichtung ändert und dadurch auch extreme Wasserstandsschwankungen aufweist. Während Ebbe ist, fließt der Fluss Richtung Meer und während Flut ist, fließt er inland. Wie dem auch sei, standen auf der Fuhrt angelnde Aussies und als der Fluss die Fließrichtung änderte, kamen jede Menge Krokodile über die Fuhrt geschwommen... Die Angler störte das nicht weiter, während wir nur "oh Gott" dachten :-D





Ich habe hier am Ubirr eine von Aboriginals geführte Tour mit gemacht, die grundsätzlich nicht schlecht war, aber leider waren die Aboriginals für mich extrem schwer zu verstehen und man hatte das Gefühl, dass sie irgendwie keine richtige Lust hatten uns herum zu führen. Außerdem mussten wir fast eine Stunde länger warten bis wir losgehen konnten, als geplant war, da der Boss der Aboriginal Ranger irgendetwas anderes Wichtiges zu erledigen hatte. War zwar nervig, kann aber ja mal passieren. Ich würde die Tour trotzdem jederzeit wieder mitmachen :)



Sonnenuntergang auf dem Ubirr

Am nächsten Morgen machte ich mich auf eine weitere, geführte Tour auf, die sich mit den Felsmalereien und Artefakten der Aboriginals rund um den Nourlangie Rock drehte.









Danach ging es weiter zu den Jim Jim Falls, dem größten Wasserfall im Park. Leider war dieser aber staubtrocken. Nur ein paar Tröpfchen fielen herunter. Wer Bilder googlet, wird sehen, dass der Wasserfall in der Wet Season aber auch absolut beeindruckend sein kann.


Eine Krokodilfalle im Hintergrund





Als letzte Station am zweiten Tag ging es noch zu den Twin Falls. Da man um von unten heranzukommen eine Fähre bezahlen muss, machte ich mich nur auf eine Wanderung zum oberen Ende auf. Hier gab es dann auch noch ein paar schöne Schwimmmöglichkeiten und man musste nicht einmal Angst vor Krokodilen haben, da diese schlicht und ergreifend keine Wasserfälle hochklettern können^^






Schlafen wollten wir auf einer kostenlosen Campsite, die wir auf WikiCamps fanden, aber der Name "Spidey Home" hätte uns schon eine Warnung sein sollen... Wir fuhren also zu den Koordinaten und fuhren ein paar Kilometer in den 4WD-Track hinein. Als wir einen guten Spot zum campen gefunden hatten, stiegen wir aus und wollten anfangen zu kochen. Wir hatten gerade den Gaskocher aufgebaut, als ich sie sah... Tausende, ich mache keine Witze, Spinnen um uns herum. Man konnte im Licht der Taschenlampen ihre reflektierenden Augen sehen. Ich ging näher hin und sah es mir genauer an. Es waren tatsächlich Huntsman Spiders. Eine oder zwei wären ja okay gewesen, aber wir wollten nicht wirklich zwischen tausenden Spinnen schlafen und essen und packten somit alles wieder zusammen und fuhren woanders hin.

Wie geil ist denn dieser 4WD, bitte? :-D

Nächster Stopp waren die Maguk Falls, wo erst einmal wieder geschwommen wurde :-)





Als wir gerade auf dem Rückweg waren, fragte uns noch ein Aussie, ob wir auch auf dem Plateau über dem Wasserfall gewesen wären. Ich verneinte und er zeigte mir den "geheimen" oder zumindest inoffiziellen Weg hoch. Das hat sich auch absolut gelohnt. Es gab Möglichkeiten zum Schwimmen und Klippenspringen. Eine Sprungmöglichkeit war ziemlich heikel, man musste ein Wasserloch genau treffen, da man sonst ziemliche Schmerzen haben würde. Ich hab es erst selbst nicht gemacht, sah dann aber ein paar andere und beschloss es auch mal zu versuchen^^ Wie man sieht, schreibe und lebe ich ja noch lol




Das Loch rechts ist mit dem Rest des Wasserkörpers verbunden und man kann hindurchtauchen. Das Loch unten ist das, welches ich eingangs erwähnte. Man springt von den Klippen auf der Linken Seite und wenn man nicht weit genug springt, landet man auf den Felsen :-D





Nächster und letzter Stopp für uns im Kakadu Nationalpark war Gunlom. Hier gab es mal wieder einen nur tropfenden Wasserfall zu sehen. Trotzdem eine gute Wanderung :)







Auf dem Weg aus dem Park passierte uns dann noch etwas total Bescheuertes. Unser Tank war relativ leer und da die Reservekanister vom Dach zu holen eine relativ nervige Arbeit ist, versuchten wir eine Tankstelle zu erreichen. Haltet euch fest, denn jetzt kommts... Ungelogene 400m vor der Tankstelle fuhren wir trocken. Ich dachte echt es kann nicht wahr sein.... Ich entlüftete die Leitung und dachte mit dem Diesel in der Leitung und dem Filter sollten wir wohl 400m fahren können, was auch klappte. Dann stellte sich aber heraus, dass die verdammte Tankstelle geschlossen war und so musste ich dann doch die Reservekanister reinkippen. Man, oh man... :-D :-D

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