Hier gibt es jede Menge Wasserfälle und andere Attraktionen, wie z.B. die Lost City, einer absolut interessanten Ansammlung von Felsen, die beinahe aussehen wie eine kleine Stadt.
Es gibt eine geteerte Strecke die von Norden in den Park hinein führt und einen 4WD-Track, der von Süden hinein führt. Natürlich wollten wir den 4WD-Track von Süden hinauf fahren, aber alle Schilder sagten uns, dass der Track gesperrt sei, obwohl es nirgendwo wirkliche Informationen über die Sperrung gab. Wir beschlossen also einfach mal hinzufahren und zu sehen, was dort los ist. Auf dem Weg fragten wir noch ein paar Straßenbauarbeiter, aber selbst die wussten nichts Wirkliches.
Als wir am Beginn des Tracks ankamen, gab es aber auch direkt die Entwarnung. Das Tor war offen und jemand, der uns entgegen kam, bestätigte, dass alles in "perfect condition" sei. Wir fuhren also einfach mal darauf los und wirklich schwer war der Track nicht.
Nur die Creek Crossings waren immer etwas mies, da man sie aufgrund der Krokodile nicht vorher durchwaten soll. Ich mag es nicht sonderlich durch schlammiges Wasser zu fahren ohne zu wissen was sich vor einem befindet, aber alles ging wie immer gut. Reynolds River East war übrigens die mieseste aller Flussdurchfahrten, da es hier nicht einfach geradeaus geht, sondern es am Ende eine Kurve gibt und man nicht sehen kann, was sich dort befindet. Es geht zwar nach der Kurve direkt wieder an Land, aber trotzdem seltsam, da man das vorher ja nicht weiß und man nicht einmal das Ziel sehen konnte.
Reynolds River East Crossing. Ganz am Ende muss man dann im Wasser links abbiegen
Tjaynera Falls
Blyth Homestead und die alte Mt Tolmer Mine
Wangi Falls
Leider was unser Besuch hier mehr traurig als entspannend. Als ich gerade beim Wasserfall herum schwamm, sagte ein Franzose zu mir, dass auf der anderen Seite gerade offenbar jemand wiederbelebt würde. Ich drehte mich rum und sah eine ganze Menschenmenge um einen leblosen Körper herum stehen. Alle Leute liefen hysterisch durch die Gegend und versuchten einen Ranger zu kontaktieren. Da es hier aber keinen Telefonempfang gibt, bleibt einem nur das Notruftelefon. Ich schwamm zurück um zu sehen was los war und sah einen älteren Mann, der vorher noch friedlich in seinem Campingstuhl saß. Er war wohl langsam ins Wasser gegangen und hatte dann einen Herzinfarkt erlitten oder sowas.
Wie dem auch sei, dauerte es etwa quälende 30 Minuten bis ein Ranger auftauchte und über eine Stunde bis endlich ein Notarzt ankam. Die Wiederbelebungsversuche hatte man, soweit ich es erkennen konnte (wir wollten nicht zu sehr gaffen, also hielten wir uns dezent zurück), schon seit längerem eingestellt. Er war tot... Es war ziemlich mies das zu sehen, da das der erste tote Mensch war, den ich je gesehen hatte. Zwar nur ein kleiner Trost für ihn, aber immerhin ist er in schöner Szenerie gestorben.
Jeder war natürlich nun ziemlich betroffen und ich fand es persönlich am schlimmsten wie sich der Notarzt verhalten hat. Ich meine okay, wahrscheinlich hatte der Ranger schon durchgefunkt, dass es wohl eher ein Leichenwagen werden muss, aber trotzdem. Als er ankam, parkte er erst einmal gemütlich ein, stieg dann langsam aus, öffnete den Kofferraum und holte seinen Koffer heraus. Dann hielt er noch einen kurzen Plausch mit seinem Mitfahrer und ging dann LANGSAM zum Unfallort. Ich sage nur eins: Wenn euch hier in so einem relativ abgeschiedenen Gebiet etwas zustößt, würde ich mich nicht auf allzu schnelle Hilfe verlassen. Vor allem schrecklich finde ich, dass man 100km durch die Gegend fährt anstatt einfach einen verdammten Helikopter zu schicken, der viel schneller hätte hier sein können.
Wie dem auch sei, ging es am nächsten Tag dann trotzdem weiter.
Tolmer Falls
Die Bilder unter diesem Text sind in der Lost City aufgenommen
Florence Falls
Florence Falls
Buley Rockholes
Jede Menge Hügel der Kompasstermiten. Diese richten ihre Bauten in nord-süd Richtung aus um die Temperatur im Inneren zu regulieren.
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