Sonntag, 23. August 2015

2014.06.14 Uluru (Ayers Rock)

Der weltbekannte Ayers Rock im australischen Red Centre, der seit 1993 wieder seinen ursprünglichen Namen Uluru trägt, ist ein 348m hoher Sandsteinfelsen mit einem Durchmesser von rund 9,4km. Er ist eingetragenes UNESCO Weltkulturerbe und eine heilige Stätte der lokalen Anangu Aboriginals.
Wissenschaftler vermuten übrigens, dass Uluru und Kata-Tjuta (Die Olgas) unterirdisch miteinander verbunden sind und dass die ursprünglich komplett unterirdisch liegenden Gesteinsformation durch tektonische Bewegungen gekrümmt und somit deren Spitzen hinauf gebogen wurden.

Quelle: Wikipedia

Auf dem Weg zum Uluru dachten wir übrigens schon sehr früh ihn schon in der Ferne sehen zu können. Tatsächlich war dies allerdings Mount Connor, der dem Uluru aus der Ferne verdächtig ähnlich sieht.


Endlich angekommen, machten wir uns als erstes auf zum Visitor Information Centre, das gleichzeitig auch ein Museum ist. Es erklärt einiges über die Geologie der Region und die spirituelle Signifikanz des Uluru's für die lokalen Aboroginals. Durchaus sehr interessant.

Da wir für den geführten Mala Walk bereits zu spät waren, entschieden wir uns kurzerhand einfach einmal komplett um den Felsen herumzuwandern, was immerhin knapp 10km sind.

Bestiegen haben wir, auch wenn ich es gerne gemacht hätte, Uluru übrigens nicht. Dies ist von den Anangu nicht gewünscht, da ihnen der Felsen heilig ist. Sie selbst besteigen ihn übrigens auch nicht und somit entschlossen wir uns den Wünschen der Ältesten nachzukommen und ihn nicht zu besteigen. Karma und so^^
Nun kann man sich natürlich die Frage stellen, warum man den Weg nach oben dann nicht einfach sperrt. Nun ja, die offizielle Erklärung ist, dass eine ganze Generation von Australiern und anderen Weißen damit aufgewachsen ist, dass Berge zu besteigen ein Zeichen der Errungenschaft darstellt. Viele ältere Australier zum Beispiel waren noch nie hier, wurden aber mit dem Bild im Kopf aufgezogen, dass das Besteigen Uluru's eine große Leistung darstellt. Kämen sie dann später hier her und würden den Pfad nach oben geschlossen vorfinden, wären sie sicher ziemlich enttäuscht. Diese Einstellung zum Besteigen von Dingen erkennen die Anangu an und verstehen, dass Veränderung Zeit braucht. Die Aboriginals selber denken und leben in ganz anderen Maßstäben als wir und leben insgesamt nicht so hektisch. Meiner Meinung nach ist einer der Hauptgründe allerdings schlicht und ergreifend das Geld, da die Betreiber des Parks Besuchereinbrüche fürchten, wenn sie den Walk schließen.
Neben den Wünschen der Anangu gibt es aber auch noch andere Gründe, warum die Betreiber den Walk auf lange Sicht allerdings schließen wollen.
Zum Einen dauert der ganze Spaß mehrere Stunden und in der australischen Hitze soll man ja bekanntlich viel trinken. Nun, wozu führt viel trinken normalerweise? Genau, man muss früher oder später auf die Toilette und somit urinieren jährlich zehntausende Menschen auf den (heiligen) Sandsteinfelsen und zerstören somit seine Struktur und verseuchen das bisschen Wasser, dass sich am Boden in Form von kleinen Reservoirs sammeln kann.
Zum Anderen verlieren auch viele Reisende hier schlicht und ergreifend ihre Telefone, Kameras, MP3-Player und anderes Equipment. Da der Felsen nicht einfach flach ist, rutschen diese Gegenstände unweigerlich in Spalten, aus denen es keine Rettung mehr gibt. Die Elemente nagen dann so lange an den Geräten, bis nicht mehr viel übrig ist. Wenn es nun regnet, werden die ganzen Chemikalien, wie auch der Urin, in die spärlich gesäten Wasserlöcher gespült und verseuchen diese. Messungen haben gezeigt, dass die Konzentrationen von zum Beispiel Cadmium, Lithium und Nickel jedes Jahr ansteigen. Diese Stoffe findet man zum Beispiel in Batterien.

Eine weitere, extrem traurige Geschichte wurde uns von einem Ranger erzählt, der regelmäßig die Besucher fragt, warum sie den Berg denn besteigen, obwohl es ausdrücklich gegen den Wunsch dessen Besitzer ist. Neben den üblichen Standardantworten wie z.B., dass man es nicht wusste bevor man hier her kam, war eine Antwort einer Gruppe Jugendlicher besonders heftig.
Diese Antworteten mit den Worten: "Wir besteigen Ayers Rock", man beachte hier die absichtliche Wahl des westlichen Namens, "um die Anangu Aboriginals absichtlich zu unterdrücken und deren Wünsche zu missachten".
Ich dachte echt das kann nicht wahr sein, aber ehrlich gesagt hat es mich auch nicht sonderlich gewundert. Manche Leute sind eben einfach Idioten...

Lange Rede, kurzer Sinn, hier kommen endlich die Fotos :-)
Oh sorry, apropos Fotos: An manchen Stellen Uluru's ist ist übrigens nicht gestattet Fotos zu machen, da sich dort besonders signifikante rituelle Stätten der Aboriginals befinden. Wie sollte es auch anders sein, interessierte das natürlich einige nicht wirklich.



Mausi hat Uluru natürlich auch gesehen :-)



Das ist übrigens der Weg nach oben









©Nicky

©Nicky

©Nicky




Eines der wenigen Wasserlöcher hier




Nach der Rundwanderung haben wir zu Abend gegessen und uns dann noch den Sonnenuntergang vom extra dafür angelegten Parkplatz angesehen und ein bisschen mit Lightpainting rumgealbert :-)






Fazit: Ganz nüchtern betrachtet, ist Uluru wie die Australier sagen "Ein großer, roter Felsen in der Mitte vom Nirgendwo". Man fährt also tausende Kilometer durch die Gegend um einen heiligen, roten Felsen im Outback zu sehen. Ziemlich verrückt, allerdings ist ja gerade das und die enorme Heiligkeit für die Aboriginals, was seinen Charme ausmacht. Durchaus ein Must-See in Australien!

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