Samstag, 15. August 2015

2014.06.10-11 Alice Springs

Nach Coober Pedy lag unser nächstes Ziel knapp 700km weiter nördlich im Northern Territory - Alice Springs.
Mit knapp 29.000 Einwohner ist Alice Springs nach Darwin die zweitgrößte Stadt im Northern Territory. Einst als Repeaterstation für die Überlandtelegraphenleitung von Adelaide nach Darwin errichtet, ist sie heutzutage eine relativ moderne Wüstenstadt und immer noch ein wichtiger Ausgangs- und Nachschubpunkt für Touren in alle Richtungen.

Da, wie gesagt, Alice Springs ja im Northern Territory liegt, haben wir logischerweise auch irgendwann die Grenze zwischen South Australia und dem NT überquert.
Dies ist nun bereits mein 7. australischer Bundesstaat. Nur noch Western Australia fehlt jetzt, aber da werden wir ja auch schon bald sein :-)



Genau auf der Grenze, haha

Leider ist Alice Springs nicht nur als Ausgangspunkt für Touren zum Uluru (Ayers Rock) bekannt, sondern auch für seine exorbitante und "außer Kontrolle geratene" Verbrechensrate.
2009 gab es hier zum Beispiel 1432 Angriffe auf Personen, 1632 Diebstähle, 906 Fälle von Vandalismus und 774 Einbrüche.
Einige Langzeitbewohner von Alice (so nennt man den Ort hier in der Kurzform) sahen sich sogar gezwungen aufgrund der extremen Gewalt wegzuziehen. Andere wiederum meiden einfach das Stadtzentrum komplett.
Um der Gewalt Herr zu werden, hat die australische Regierung sogar einen privaten Sicherheitsdienst angeheuert, der durchgehend die Straßen patrouilliert. Dieser Service kostet zur Zeit rund $5000 die Woche. Ganz schön heftig...
Leider werden viele, aber durchaus nicht alle der genannten Verbrechen von den lokalen Aboriginals begangen. Die Gründe hierfür sind vielfältig, aber auch nach all den Jahren, die die Europäer bereits in Australien sind, sind Aboriginals und Weiße sich durch die verschiedene Lebensweisen und -auffassungen doch teilweise immer noch so fremd, dass es immer und immer wieder zu Problemen kommt.
Vor einigen Jahren wurden hier sogar zwei Deutsche Backpackerinnen von einer Gruppe Aboriginals in ihrem eigenen Van vergewaltigt. Mit solchen Geschichten im Hinterkopf fühlten wir uns in Alice ehrlich gesagt recht unwohl, warum wir hier auch nicht allzu lange blieben. Mal abgesehen davon, dass es in der Stadt selbst sowieso nicht sooo viel zu sehen gibt.
Es ist schon traurig zu sehen wie viele obdachlose Aboriginals in den Straßen und im meist ausgetrockneten Flussbett des Todd River herumlungern. Man sollte aber durchaus nicht alle Aboriginals über einen Kamm scheren, da die meisten von ihnen friedlich in ihren Communities zusammenleben. Jeder Aboriginal den ich persönlich getroffen habe, war übrigens extrem freundlich. In Broome wurden wir sogar später von einem eingeladen mit ihm auf einen traditionellen Fischfangausflug mitzukommen. Leider konnten wir dem nicht nachkommen, aber das ist eine andere Geschichte.

Wie dem auch sei, sind die Menschen in Alice Springs auch auf andere Art und Weise ziemlich verrückt. Da der eben erwähnte Todd River die meiste Zeit über trocken liegt und die Einwohner aber unbedingt eine Regatta haben wollten, beschloss man kurzerhand die Regatta und andere seeschlachtartigen Kämpfe einfach trocken auszuführen. Total verrückt die Aussies :-)


Quelle: www.brolgahealingjourneys.com


Quelle: www.travelnt.com/
Die Henley on Todd Regatta



Der ausgetrocknete Todd River. Sieht absolut nicht aus wie ein Fluss.


Alice Springs vom ANZAC Hill


ANZAC (Australia New Zealand Army Corps) Denkmal







Ein paar Shots aus dem eher ariden botanischen Garten


Panorama von einem Hügel nahe der alten Telegraphenstation


Die Aussies beweisen mal wieder Sinn für Humor mit ihren Schildern, haha :-D
Aber bei der Verbrechensrate hier muss man halt auch zu härteren Knüppeln greifen!

Bevor wir uns am nächsten Tag dann auf zum Uluru machten, ging es zu guter letzt dann noch zum Simpson's Gap - einer natürlichen Öffnung im umliegenden Gebirge.






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