Wie bereits erwähnt, ist es in Coober Pedy das ganze Jahr extrem heiß. Im Sommer sind Temperaturen von an die 50 Grad keine Seltenheit. Um dieser Hitze zu entgehen, hielten sich viele der Bewohner einfach den Ganzen Tag in ihren unterirdischen Minen auf, bis ein schlauer Bub schlussendlich auf die Idee kam einfach eine alte Mine als Haus auszubauen. Gesagt, getan, lebten einige Zeit später fast alle einfach untertage. Sogar unterirdische Kirchen gibt es hier - verrückt. Neben den Opalen ist diese Eigenheit dieser Outbackortschaft eine der Hauptattraktionen und mit der Grund, warum ich unbedingt persönlich hier vorbeischauen wollte.
Diesen "Baum" hat mal ein Minenarbeiter zusammengeschweißt, da er seinen Kindern die Möglichkeit geben wollte auch mal auf einen "Baum" klettern zu können. Durchaus ein netter Gedanke :-)
Manche australische Schilder sind ja einfach der Hammer :-)
Aber in Coober Pedy muss man durchaus aufpassen wo man hinläuft, da man ansonsten mal schnell in einen bis zu 40m tiefen Schacht stürzen kann. Oftmals gibt es dann keine zweite Chance mehr beim nächsten mal vorsichtiger zu sein, haha
Nach den Kirchenbesichtigungen mussten wir uns natürlich auch noch einen der Stollen hier ansehen und so fuhren wir zum Old Timer's Mine Museum.
Hier konnte man sogar selbst Hand an einen der Blower anlegen, die hier überall verwendet werden.
Ein Blower ist einfach ausgedrückt ein riesiger Staubsauger, der nach einer Sprengung das Geröll aus dem Schacht saugt und es in einen großen Sammelbehälter befördert. Sobald dieser voll ist, wird er auf eine der unzähligen Abraumhalden entleert.
Wir durften hier ein wenig Geröll selbst in den Saugrüssel werfen. Das Teil ist stärker als man denkt. Würde man das zuhause zum Teppich saugen verwenden, würde man den ganzen Teppich vom Boden reißen, haha
Nach der Blowerdemonstration ging es dann schlussendlich noch untertage in eine der ersten Minen von Coober Pedy. Durchaus eine Erfahrung wert, aber wie es leider immer so ist, durften wir nicht in die interessanten Areale hinein, da es zu gefährlich sei und somit mussten wir uns dann an die Führung halten.
Nachdem wir mit der Minenbesichtigung fertig waren, wollten wir noch unser Glück beim sogenannten Noodling probieren. Hierbei handelt es sich schlicht und ergreifend um das Suchen nach Opalen in den unzähligen Abraumhalden. Man noodled quasi in einem Haufen Geröll herum in der Hoffnung einen unentdeckten Opal zu finden.
Manche Leute haben hierbei schon tausende von Dollar gemacht, aber wir hatten an diesem Tag leider kein Glück.
Das Gesetz in Coober Pedy besagt übrigens, dass es keine Rolle spielt wer einen Opal findet, er gehört immer der Person, die die Lizenz für das jeweilige Areal inne hat. Läuft also Hans-Peter über Edeltraut-Gerlinde's Minengelände und findet zufälligerweise einen riesigen Opal, darf Hans-Peter den nicht behalten, neeeeiiiin, er muss ihn an Edeltraut-Gerlinde abgeben.
Dies wird auch streng kontrolliert. Will man zum Beispiel einen Rohopal verkaufen und hat aber selbst gar keine Schürflizenz, werden schnell unangenehme Fragen gestellt. Sicherlich gibt es hier auch einen interessanten Schwarzmarkt, aber für uns spielte das sowieso keine Rolle, da das öffentliche Noodlinggebiet von dieser Regelung ausgeschlossen ist.
© Nicky
Nicky und ich beim Noodlen
Nicky und ich beim Noodlen
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